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Testkäufe für besseren Jugendschutz

16.07.2018 - Im Auftrag der Gemeinde Köniz hat das Blaue Kreuz Alkohol-Testkäufe mit Personen unter dem gesetzlichen Mindestalter durchgeführt. Zum ersten Mal wurden Betriebe auch auf den Tabakverkauf getestet. Die Testkäufe zeigen, dass sich die meisten Verkaufsstellen an den Jugendschutz halten und einen Ausweis verlangen. Trotzdem gelangen Jugendliche immer noch zu häufig direkt an Alkohol und Tabak.

Sämtliche Könizer Verkaufsstellen wurden vorab über die geplante Durchführung der Testkäufe schriftlich informiert. Das Ziel der Testkäufe besteht nicht primär darin, fehlbare Betriebe anzuprangern, sondern die Verkaufsstellen zu sensibilisieren und so den Alkohol- und Tabakzugang für minderjährige Jugendliche effektiv einzuschränken. Testkäufe können die Verkaufspraxis nachhaltig und präventiv verändern. Die Gemeinde Köniz lässt deswegen regelmässig rund 20 Verkaufsstellen testen.

Zu den getesteten Verkaufsstellen gehören Grossverteiler, Restaurants, Kioske, Tankstellenshops und Bars. Erstaunlicherweise kam es dieses Jahr vor allem bei Grossverteilern und Tankstellenshops zu Fehlverkäufen. In anderen Jahren zeigten diese Verkaufsstellen ein sehr hohes Bewusstsein für den Jugendschutz. Verkaufsstellen, welche gegen den Jugendschutz verstossen, werden dem Regierungsstatthalteramt gemeldet. Bei wiederholtem Verstoss sind verwaltungsrechtliche Schritte vorbehalten.

Beim Alkohol ist die Verkaufsquote gegenüber den Resultaten im Jahr 2016 von 20 auf 29 Prozent angestiegen. Damit liegt Köniz im kantonalen Mittel (26% im Jahr 2017). Bei rund 20 getesteten Abgabestellen ist mit statistischen Schwankungen zu rechnen. Von einer Negativentwicklung kann noch nicht ausgegangen werden.

Dass im Bereich Tabak das Bewusstsein für den Jugendschutz kleiner ist, zeigt die hohe Fehlverkaufsquote von 43 Prozent. Beim Tabak kommt erschwerend hinzu, dass im Kanton Bern das Mindestalter bei 18 Jahren liegt, in Nachbarkantonen jedoch bei 16 Jahren. Bei regelmässiger Durchführung von Tabak-Testkäufen darf mit einer Senkung der Fehlverkaufsquote gerechnet werden.

Trotz Ausweiskontrolle kam es in neun Fällen dennoch zum Verkauf von Alkohol oder Tabak. Das korrekte Ausrechnen des Alters während dem Verkaufsvorgang scheint eine Herausforderung darzustellen. Flüchtigkeitsfehler sowie Unsicherheit und Zeitdruck sind die Hauptfaktoren, die zu falschen Rechnungsergebnissen führen können.

Als Hilfestellung stellt die Fachstelle Prävention Köniz zusammen mit der Ankündigung der Testkäufe jeweils Alterstabellen für das aktuelle Jahr zur Verfügung. Diese können auch kostenlos bei der Fachstelle bezogen werden. Zudem empfiehlt die Fachstelle eine Schulung des Verkaufspersonals zum Thema Jugendschutz und bietet diese auf Wunsch kostenlos an.

Auskunftspersonen
Gemeinderat:  Hans-Peter Kohler, Vorsteher Direktion Bildung und Soziales
                        T 031 970 93 50 / T 079 508 62 39


Verwaltung:   Lukas Meili, Beauftragter für Prävention, Fachstelle Prävention
                      T 076 416 70 02