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Der Gemeinderat informiert über das Rechnungsergebnis 2018, die Aufgabenüberprüfung 2019-2022 sowie erste Trends zum Budget 2020.

Die Rechnung 2018 schliesst mit einem Defizit ab

2.5.2019 - Die Rechnung 2018 der Gemeinde Köniz schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 2,8 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Defizit von 0,1 Millionen Franken. Das Resultat ist auf eine Kombination von höherem Aufwand und tieferen Erträgen zurückzuführen.

Bei Aufwendungen von 219,3 Mio. Franken und Erträgen von 217,0 Mio. Franken schliesst die Rechnung 2018 mit einem Gesamt-Aufwandüberschuss von 2,3 Mio. Franken ab. Das Defizit zu Lasten des allgemeinen Haushaltes (Steuerhaushalt) beträgt 2,8 Mio. Fanken. Dies entspricht einer Abweichung von rund 1,2 Prozent des Umsatzes.

Steuerertrag unter Budget
Der gesamte Steuerertrag hat sich gegenüber dem Vorjahr positiv verändert und um 2,3 Mio. Franken zugenommen. Gegenüber dem Budget beträgt der Rückstand jedoch 2,2 Mio. Franken. Die direkten Steuern der natürlichen Personen liegen 2,1 Mio. Franken unter Budget, jedoch 3,0 Mio. über dem Vorjahresergebnis. Die direkten Steuern der juristischen Personen liegen 0,3 Mio. über dem Budget und 1,1 Mio. über dem Vorjahr. Negativ haben sich die übrigen direkten Steuern sowohl gegenüber Budget wie Vorjahr entwickelt.

Bei den beeinflussbaren Ausgabenpositionen schloss der Personalaufwand schlechter als budgetiert ab. Neue Stellen bei den Tagesschulen sowie im Sozialbereich haben mehrheitlich zum Mehraufwand geführt.

Bilanzüberschuss schrumpft
Die Gemeinde Köniz investierte im letzten Jahr brutto 23,6 Mio. Franken. In Planungs- und Verkehrsanlagen rund 5,3 Mio. Franken, in Schulanlagen rund 10,6 Mio. Franken sowie in die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung rund 5,1 Mio. Franken.

Abzüglich Subventionen, Rückerstattungen und anderen Einnahmen (Entwidmung von Verwaltungsvermögen von 5,9 Mio. Franken) ergeben sich Nettoinvestitionen von 16,2 Mio. Franken. Infolge dieser Investitionstätigkeit und der tiefen Selbstfinanzierung musste die Fremdfinanzierung um 25 Mio. Franken erhöht werden. Diese liegt per Ende Jahr  bei 299 Mio. Franken.

Der Finanzhaushalt der Gemeinde weist seit Jahren ein Defizit aus. Der Bilanzüberschuss zur Deckung allfälliger künftiger Defizite hat sich mit dem Rechnungsergebnis 2018 auf aktuell 6,5 Mio. Franken reduziert.

Kennzahlen zur Rechnung 2018
Kurz- und langfristige Verbindlichkeiten 299 Mio. Vorjahr: 274 Mio.
Fremdkapital 325 Mio. Vorjahr: 301 Mio.
Nettoschuld (Fremdkapital – Finanzvermögen)  87 Mio. Vorjahr: 82 Mio.
Eigenkapital (Gesamthaushalt) 79 Mio. Vorjahr: 74 Mio.
Bilanzüberschuss  6,5 Mio. Vorjahr 9,3 Mio.


Aufgabenüberprüfung entlastet Erfolgsrechnung

2.5.2019 - Mit der Aufgabenüberprüfung 2019 – 2022 will der Gemeinderat eine Ergebnisverbesserung in der Erfolgsrechnung und im Finanzplan erzielen. Insgesamt 76 Einzelmassnahmen hat der Gemeinderat beschlossen. Er will damit den Finanzhaushalt mittelfristig um 2,8 Mio. Franken entlasten.

Auf das anhaltende strukturelle Defizit hat der Gemeinderat reagiert und bereits im Dezember 2018 eine Aufgabenüberprüfung gestartet mit dem Ziel, ein Einsparungspotenzial von wiederkehrend 2,5 Mio. Franken zu identifizieren. Zudem wurden Sparvorschläge in der Höhe von zusätzlich 1 Mio. Franken vorgelegt, wie es das Parlament in einer überwiesenen Motion verlangt hat. Im Erarbeitungsprozess hat die Finanzkommission in konstruktiver Zusammenarbeit mitgewirkt und auch die Fraktionen konnten mittels Konsultation einbezogen werden.

Die vom Gemeinderat beschlossenen Massnahmen führen bis 2022 im Finanzhaushalt zu einer Entlastung von jährlich rund 2,8 Mio. Franken (Einsparungen 2,4 Mio. / zusätzliche Erträge 0,4 Mio.). Dabei sind bereits im Jahr 2020 Einsparungen von 1, 5 Mio. Franken und zusätzliche Erträge von 0,3 Mio. Franken vorgesehen.

Insgesamt wurden vom Gemeinderat über 100 Massnahmen geprüft und davon sollen nun 76 Massnahmen umgesetzt werden. Es handelt sich dabei generell um Massnahmen im freiwilligen Bereich und umfasst Einsparungen mittels Personalabbau, Effizienzsteigerungen, Aufgabenverzicht oder Senkungen des Standards und Einnahmenverbesserungen.


Budget 2020 mit Steuererhöhung

Der Budgetprozess 2020 wurde bereits im Dezember 2018 gestartet, damit dem Gemeinderat alle finanzpolitischen Optionen zur Verfügung stehen. In der laufenden Budget- und Finanzplanung musste der Gemeinderat erkennen, dass mit der Aufgabenüberprüfung allein das strukturelle Defizit nicht bereinigt und die Schuldenzunahme nicht gebremst werden kann. Der Gemeinderat wird deshalb mit dem Budget 2020 eine Steuererhöhung 1,49 auf 1,54 Einheiten beantragen. 


Auskunftspersonen
  • Gemeinderat: Annemarie Berlinger-Staub, Gemeindepräsidentin, T 031 970 92 02
  • Verwaltung: Thomas Pfyl, Finanzverwalter, T 031 970 92 53
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