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Energiestadt Gold

Köniz ist Energiestadt Gold

Im Herbst 2019 wurde Köniz zum dritten Mal als «Energiestadt Gold» zertifiziert. Das Label wird Gemeinden verliehen, die überdurchschnittliche Anstrengungen in ihrer Energie- und Klimapolitik unternehmen.

Logo der Energiestadt Gold

Die Auszeichnung zur Energiestadt (Gold) ist ein Ansporn, auch weiterhin eine ehrgeizige Strategie zu verfolgen. Viele zukunftsweisende Massnahmen und Projekte wurden in den letzten vier Jahren umgesetzt, weitere sind in Planung.

Das Engagement muss jedoch deutlich verstärkt werden, damit die Klimaziele von Paris erreicht werden können. 

Meilensteine auf dem Weg zur Energiestadt Gold

Entwicklungsplanung und Raumordnung

Die nachhaltige Nutzung der Ressourcen und die aktive Bodenpolitik sind im Leitbild und in der Gemeindeordnung der Gemeinde Köniz fest verankert. Der Richtplan Energie dient als Leitinstrument, um Siedlungsentwicklung und eine nachhaltige Energieversorgung aufeinander abzustimmen.

In Zonen mit Planungspflicht, Überbauungsordnungen und bei der Abgabe im Baurecht werden deshalb erhöhte Anforderungen an die Energienutzung formuliert. So soll z. B. im Ried ein 2 000-Watt-Areal und ein Plus-Energie-Quartier entstehen: Die Gebäude im Baufeld F produzieren über das Jahr gesehen mehr, als sie verbrauchen. Das Ziel ist es generell, den ökologischen Fussabdruck von Neubauten möglichst gering zu halten.

Mit der «Wärmeversorgungsplanung» wird der Fokus auf die Planung von thermischen Netzen im dichten Siedlungsgebiet gelegt. Damit sollen die CO2-Emissionen bei den Bestandes- und Neubauten deutlich gesenkt werden. In der Gemeinde Köniz existieren bereits diverse kleine und grössere Wärmeverbünde.

Die Gemeinde ist bestrebt, weitere Wärmeverbünde zu initiieren und bestehende Verbünde auszubauen, zu verdichten oder zu verbinden. Aktuell läuft die Wärmeversorgungsplanung für Köniz-Liebefeld, jene für Niederwangen und Wabern sind abgeschlossen. 

Kommunale Gebäude und Anlagen

Für gemeindeeigene Gebäude gilt der energetisch vorbildliche Gebäudestandard 2015 von Energiestadt. Das entspricht MINERGIE-P bei Neubauten (z. B. Schulhaus Ried und Wabern Dorf) und MINERGIE bei Sanierungen (z. B. Spiegel). Auf gemeindeeigenen Dächern werden bei Neubauten und Sanierungen Photovoltaik-Anlagen installiert (z. B. Neubau Hessgut). 

Seit 2016 bezieht die Gemeindeverwaltung Köniz ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Der Gesamtstrommix 2018 (inkl. Strommix der Gebäude und Anlagen im freien Markt) setzt sich aus 97.5 Prozent Wasserkraft und 2.5 Prozent neue erneuerbare Energie (hauptsächlich Solarstrom) zusammen. Seit 2016 beschafft Köniz für 14 kommunale Gebäude und Anlagen den Ökostrom im freien Markt.

Bei der öffentlichen Beleuchtung werden herkömmliche Lampen mit den neuesten Technologien bestückt, um eine möglichst energieeffiziente öffentliche Beleuchtung sicherzustellen. Der Strombedarf konnte in diesem Bereich in den letzten Jahren massiv gesenkt werden.

Ver- und Entsorgung

Im Abfallbereich setzt die Gemeinde Köniz die Abfallstrategie 2013-2022 mit den darin enthalten Zielen «verhindern, vermeiden, verwerten» um. Sie beteiligt sich an Initiativen zur Abfallvermeidung wie dem «Reparaturführer» und informiert die Bevölkerung zum Thema.

In der Wasserversorgung wird durch den Einsatz von modernen Pumpen eine hohe Energieeffizienz erzielt. Dies ist z.B. bei der Grundwasserfassung Selhofen-Zopfen und bei den Pumpwerken Liebewil und Spiegel der Fall. Dort wurden die Pumpen durch neue energieeffiziente Modelle ersetzt. 

Die Deponie im Gummersloch betreibt seit 2017 eine Entmethanisierungsanlage, welche Methan in weniger umweltschädlicheres Kohlendioxid umwandelt. Im Jahr 2018 konnten rund 800 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Dies entspricht etwa dem jährlichen CO2-Ausstoss von 125 Personen in der Schweiz. 

Nicht zuletzt durch den Druck der Gemeinde Köniz hat die BKW seit 2016 in ihrem gesamten Versorgungsgebiet das Standardprodukt «Energy Blue» in der Grundversorgung eigeführt, das aus 100 % erneuerbaren Energiequellen besteht. 

Mobilität

Um den Fuss- und Veloverkehr zu fördern, wurde das Programm «Fuss Velo Köniz» ins Leben gerufen, das infrastrukturelle und kommunikative Massnahmen umfasst. Seit Frühling 2019 wurde das stationsgebundene Veloverleihsystem PubliBike nach Köniz ausgeweitet. Heute stehen 20 Veloverleihstationen in der Gemeinde zur Verfügung.

Die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr wird laufend verbessert; so wurden z. B. die Linie 10 verdichtet und die Tangentiallinie Riedmoos-Kleinwabern eingeführt. Auch bei der Elektromobilität ging es vorwärts: Die Elektrobuslinie 17 von BERNMOBIL fährt seit 2018 voll elektrisch.

Für die gemeindeeigene Fahrzeugflotte werden fortlaufend Elektrofahrzeuge beschafft. Auf gemeindeeigenen, öffentlichen Langzeitparkplätzen wurden zwei Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert (Brühlplatz und Neuhausplatz). 

Interne Organisation

Die Fachstelle Umwelt und Energie ist für die Erarbeitung und Umsetzung energie- und klimapolitischer Massnahmen verantwortlich. Gemeinsam mit anderen Abteilungen und Direktionen werden diverse Projekte zum Schutz des Klimas geplant und umgesetzt.

Durch ein massgeschneidertes strategisches und operatives Controlling über die Umsetzung der Energiestrategie kann der Standpunkt der Zielerreichung laufend analysiert und kommuniziert werden.

Kooperation und Kommunikation

Die «Könizer Plattform für nachhaltiges Wirtschaften klimaaktiv.ch» wurde 2015 lanciert und dient seither der Vernetzung und dem Austausch von Könizer KMU zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die zwei jährlichen Business-Lunches erfreuen sich stets grosser Beliebtheit.

Zusammen mit den Energiestädten Ostermundigen und Münsingen hat die Gemeinde Köniz die mehrjährige Informations- und Sensibilisierungskampagne «energiewende leben» ins Leben gerufen.

Der markante blaue Container mit interaktiver Ausstellung wandert zwischen 2019 und 2023 durch die Gemeinden der Region und vermittelt spannende Informationen zur Nachhaltigkeit.

Anpassungen an den Klimawandel

Damit man sich in Köniz auch in Zukunft wohl fühlt, müssen Bauten und Freiräume dem Klimawandel angepasst werden. Die Aussenräume werden laufend aufgewertet und die Qualität der Natur und Kulturlandschaften gesichert. Als Instrument für die Planung von Grünräumen dient das Freiraumkonzept.

Zudem ist im Baureglement eine Grünflächenziffer und die Pflicht für begrünte Flachdächer verankert. Zusätzliche Kühleffekte werden durch die Revitalisierung von Fliessgewässern erreicht. 

 

Weitere Informationen

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Fachstelle Umwelt und Energie