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Bauinspektorat - Wo das Unsichtbare greifbar wird

Hier werden Bauvorhaben geprüft und Bewilligungen erteilt: Im Bauinspektorat der Gemeinde Köniz (BIK). So handfest die Ergebnisse ihrer Arbeit sind, so wenig greifbar scheint die Materie auf den ersten Blick. Doch das täuscht. Werfen Sie mit uns einen Blick hinter die Kulissen und lernen Sie das BIK der Gemeinde Köniz kennen. 

Das BIK-Team: Joelle Fasler, Sandra Lehmann, Jenny Arm, Gregor Zurbuchen, Joël Faber, Aldin Jonuzi (Lernender). Es fehlen Martin Wenger, Mathieu McEvoy und Marc Regez.
Das BIK-Team: Joelle Fasler, Sandra Lehmann, Jenny Arm, Gregor Zurbuchen, Joël Faber, Aldin Jonuzi (Lernender). Es fehlen Martin Wenger, Mathieu McEvoy und Marc Regez.

Damit beim Bauen alles mit rechten Dingen zu- und hergeht, braucht es eine Stelle, welche die Bautätigkeit überwacht und sicherstellt, dass Gesetze und Verordnungen eingehalten werden. In Köniz übernimmt diese Aufgabe das Bauinspektorat (BIK).

Das klingt erst einmal nach einer trockenen Materie. «Unser Job ist tatsächlich sehr am Recht orientiert. Baubewilligungen mit ihren vielen Schritten sind recht komplex», so Jenny Arm. Sie ist eine von fünf Projektleitenden des BIK-Teams und gewährt Köniz Innerorts stellvertretend für ihre Kollegen einen Einblick in ihren Alltag. 

Vielfältige und komplexe Aufgaben

Komplex, ein Begriff, der die Arbeit des BIK auf den Punkt bringt. Von einem Grossprojekt wie dem neuen Polizeizentrum, bis hin zur Abklärung, ob Sonnenkollektoren auf einem Dach platziert werden dürfen, die Aufgaben sind vielfältig.

Hinzu kommt, dass Gesetze und Verordnungen nicht weniger werden. «Wir müssen uns immer auf dem aktuellen Stand halten, was die Gesetze auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene betrifft», führt Jenny Arm weiter aus.

Hunderte von Gesetzesartikeln

Dieses Ajour-Halten ist mit viel Aufwand verbunden, aber wichtig, damit die Gesetzesartikel auch richtig angewendet werden. «Allein das Baureglement der Gemeinde weist etwa hundert Artikel auf, die wichtigsten kantonalen Gesetze belaufen sich auf über dreihundert.»

In der Praxis kann das beispielsweise so aussehen, dass ein kleines Gartenhäuschen aufgrund seiner Grösse zwar nicht bewilligungspflichtig ist. Wenn es jedoch in der Nähe eines Baches aufgestellt werden soll, kommt der Gewässerschutz ins Spiel. In diesem Fall ist eben doch eine Bewilligung nötig.

Andere Gründe für eine Bewilligungspflicht können zum Beispiel das Ortsbild oder die Landwirtschaftszone sein. «Deshalb», so Jenny Arm, «kann es sich lohnen, uns auch bei kleineren Projekten vorher zu kontaktieren, damit die Situation abgeklärt werden kann».

Immer mehr Baugesuche

Auf dem Bauinspektorat der Gemeinde sind neben den fünf Projektleitenden noch der Bauinspektor und zwei Personen im Sekretariat beschäftigt, die jährlich insgesamt um die vierhundert Gesuche zu bearbeiten haben. 2021 war ein Rekordjahr, was die Anzahl der Baugesuche angeht. Es wurden fast doppelt so viele Anträge eingereicht, als noch vor zwei Jahren. «Wir gehen davon aus, dass dies auch mit der Pandemie zu tun hat. Die Menschen hatten Zeit, neue Bauprojekte in Angriff zu nehmen.»

Aktuell müssen Bauwillige mit einer Bearbeitungsfrist von bis zu drei Monaten rechnen. «Wenn noch Einsprachen hinzukommen, kann sich ein Projekt erst recht in die Länge ziehen, doch auf solche Einsprachen hat das BIK keinen Einfluss».

Das Bauinspektorat: Eine Abteilung, in der viel Know-how zusammenkommt, und die einen entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild der Gemeinde hat. Spätestens hier oder wenn ein Bauprojekt abgeschlossen wird, werden die Ergebnisse aus den Abklärungen des BIK-Teams greifbar. Auch wenn ihre Taten dahinter meistens unsichtbar bleiben.

Text: Bruno Frei

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