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Sie geben Daten ein Gesicht

Fünf Fachspezialisten, fünf verschiedene Aufgaben, ein Team: Der Dienstzweig Geomatik jongliert vor allem mit Geodaten und macht diese für die Bevölkerung greifbar, meist in Form von Karten. Und nicht zuletzt geben sie Daten nicht nur ein Gesicht, sondern den Strassen auch ihre Namen.

Das vierköpfige Team der Geomatik
Ivo Moser, Reto Jau, Marco Engeler, Hans-Stefan Karrer (von links) und Bernhard Gildemeister (fehlt auf dem Bild) machen Daten sichtbar.

Weiermatt, Papillonallee oder Mani-Matter-Platz: Strassennamen und Ortsangaben sind aus unserer Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie sagen viel aus und Ivo Moser, Leiter des Dienstzweigs Geomatik der Gemeinde Köniz weiss, wovon er spricht. Sein Spitzname: «Mr. Gebäudeadressierung». «So einfach ist es aber nicht», sagt er und schmunzelt, «wir können natürlich nicht einfach Namen frei erfinden, ein Flurname sollte es schon sein». Dazu werden die Geschichte, manchmal aber auch zum Beispiel die Ortsvereine einbezogen.

Ivo Moser und Team geben neuen Häusern auch Nummern. Damit dies überhaupt möglich ist, benötigen sie Daten. Deshalb alles von Anfang an: Bernhard Gildemeister weiss noch, wie es vor über 20 Jahren lief. Eigentlich alles anders als heute – seine Arbeit mag er aber noch immer. Er ist seit 1997 Teil des Dienstzweigs Geomatik und am längsten mit dabei, gezeichnet wurde in seinen Anfängen noch von Hand und mit Tusche. «Wir haben damals die Farbe mit Wasser angerührt», erinnert sich der heutige Fachspezialist Geodatenmanagement, «die Entwicklung ging aber sehr rasant voran, beinahe explosionsartig». Bereits zur Jahrtausendwende war die Arbeit am PC etabliert, ein Quantensprung. 

Vom Feld in die Datenbank

Heute betreut der Geodatenmanager viele digitale Datenbanken, alle drei Monate führt er für die amtliche Vermessung ein Update durch. Sein Teamkollege und GIS-Operateur Hans-Stefan Karrer hingegen ist vor allem «auf dem Feld unterwegs». Er ist das Bindeglied zwischen Verwaltung, Baustellen und dem Leitungskataster, «ich messe fast alles, was es in der Gemeinde Köniz zu messen gibt, seien es Leitungen, die Rasenflächen auf Spielplätzen, Kehricht-, Robidog- und Kandelaber-Standorte oder auch die Grünflächen auf Friedhöfen».

Auch die Standorte der Verkehrsschilder oder Werbetafeln werden von ihm eingemessen. Die Daten bereitet er auf, gibt sie an seinen Kollegen Bernhard Gildemeister ab, der diese schliesslich verwaltet. Die Aufgabe der amtlichen Vermessung jedoch hat die Gemeinde Köniz an einen freierwerbenden Nachführungsgeometer übertragen. Die amtliche Vermessung liefert geometrische Daten zum Grundeigentum. Das sind zum Beispiel die Grenzpunkte einer Liegenschaft. Die Lage dieser Punkte wird mit Koordinaten angegeben. Diese Daten dienen zudem als Grundlage für gemeindeeigene geografische Informationssysteme (GIS) wie Orts-, Stadt- und Zonenpläne.

Aus Daten entstehen Karten

In der jüngsten Vergangenheit hat das Team um Ivo Moser das Geoportal und das 3D-Stadtmodell aufgebaut. Letzteres wurde unter der Federführung von Geograf Marco Engeler entwickelt. Seit Mitte Juni steht es der Bevölkerung zur Verfügung. Für das Geoportal der Gemeinde Köniz (map.koeniz.ch) ist Reto Jau zuständig. Der Fachspezialist GIS-Systemmanagement hat das Geoportal mit internen und externen Partnern aufgebaut und ist dafür verantwortlich, dass es stets auf dem neusten Stand ist.

Die Trinkwasserqualität-Karte zum Beispiel basiert auf dem Geoportal der Gemeinde Köniz. «Ohne digitale Karten läuft heute kaum mehr etwas, die Möglichkeiten sind fast unbeschränkt», erklärt Reto Jau, «und hier bei der Gemeinde Köniz ist man offen für neue Ideen. Das macht unsere Arbeit auch so interessant».

Auch Ivo Moser schätzt es, «dass es bei uns in der Geomatik nie langweilig wird. Jeder Mitarbeiter hat seine Rolle und ist mit vollem Engagement dabei. Das macht Freude». Seine ist es, auch bei dem stetigen Fortschritt von Technik und den rasanten Entwicklungen den Überblick zu behalten, in die Zukunft zu schauen und entsprechende Strategien zu entwickeln – und mit Blick auf die nächsten Jahre sagt er: «Bei uns bleibt es spannend.»

Text: Martina Summermatter

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