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Freiräume liegen mir am Herzen

Sie setzt sich dafür ein, dass es in Köniz genügend und gepflegte Freiräume gibt: Marlise Gasser. Die Projektleiterin Landschaft ist zusammen mit ihrem Team für die Parkanlagen und Freiräume auf dem Gemeindegebiet zuständig. Ein Spaziergang durch den Liebefeld Park. 

Marlise Gasser vor dem Teich im Liebefeld Park
Marlise Gasser am Teich im Liebefeld Park, ein Ort, an dem sie «gerne verweilt».

Die Sonne strahlt, der Teich glitzert. Es ist zwar erst Ende Februar und Dienstagnachmittag, aber im Liebefeld Park herrscht Hochbetrieb. Kinder spielen, die Enten quaken, Jung und Alt spazieren durch die Grünlanlage im Liebefelder  Zentrum. Mittendrin ist Marlise Gasser.

Die Projektleiterin Landschaft steht beim blauen Container und schaut auf das Gestell aus Metall darüber. Bald wird sie dafür sorgen, dass das Dach über dem Bistro wieder montiert wird. Dafür ist nämlich der Dienstzweig Landschaft, von dem sie Teil ist, zuständig. Wie für vieles andere auch, was die Grünanlagen der Gemeinde Köniz wie die Allmend im Ried und andere Pärke und Plätze betrifft. 

Wertvolle Frei- und Grünflächen

«Schön, nicht?», sagt Marlise Gasser und zeigt auf den Teich, die Weite dahinter. Als Landschaftsarchitektin liegen ihr Grünräume am Herzen. «In meiner Funktion bin ich dafür mitverantwortlich, dass bei Überbauungen und anderen Projekten genügend attraktive und wertvolle Frei- und Grünflächen eingeplant und bestehende Freiräume und Landschaften erhalten bleiben oder gar aufgewertet werden. Das Spektrum reicht dabei von Gärten bei Einfamilienhäusern über Strassenraumgestaltungen bis hin zu neuen öffentliche Freiräumen oder dem Grünen Band – dem Landschaftsraum rund um Bern».

Die direktionsübergreifende Zusammenarbeit sei dabei «enorm wichtig, ich bin stets mit anderen Abteilungen im Austausch.» Auch für die Pflanzung und den Unterhalt der Strassenbäume, sie zeigt auf jene entlang der  Schwarzenburgstrasse, ist die 38-Jährige mitverantwortlich. Als Mitglied des Gemeindeführungsorgans (GFO), das in ausserordentlichen Lagen zum Einsatz kommt, ist sie bei Naturgefahren zum Beispiel dafür zuständig, die Auswirkungen des Wetters einzuschätzen und Massnahmen in die Wege zu leiten. 

Austausch mit Bevölkerung

Auf dem Weg ans andere Ende sieht sie, wie Kinder auf dem Spielplatz das Wasser aufdrehen wollen. Sie verspricht, dass bald wieder Wasser fliesst, «über den Winter stellen wir es ab, damit es nicht gefriert». Sie mag den Austausch mit der Bevölkerung und partizipative Prozesse. «Auch die Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit und anderen verschiedenen Fachbereichen sowie Anwohnervertretungen wie der Liebefeld Leist ist sehr wertvoll», führt Marlise Gasser aus, «so erfahren wir, wer welche Bedürfnisse hat. Ein Resultat davon: Diese Saison werden neu Stühle und Tische, dazu noch mobile, im Liebefeld Park bereitstehen».

Anfragen aus der Bevölkerung werden von ihr beantwortet, «ein wichtiger Teil meiner Arbeit», ergänzt sie. «In den Pärken treffen verschiedene Menschen aufeinander. Das ist nicht einfach. Die einen möchten Veranstaltungen im Park besuchen, die Anwohnenden hingegen haben daran weniger Freude. Hier suche ich das Gespräch, um Kompromisse zu finden.»

Abfall-Problem

Immer wieder ein Thema ist der Abfall: «Im Liebefeld Park wird der Kehricht täglich geleert und eingesammelt», erklärt sie und zeigt auf herumliegende Konfettischnitzel, «trotzdem hat es immer wieder Ghüder auf dem Boden». Ein Zeichen der Corona-Zeit? «Auch, ja. Aber nicht nur. Es halten sich spürbar mehr Leute in den öffentlichen Anlagen auf, aber das Abfall-Problem gab es schon vorher.» Nichtsdestotrotz: Auf dem Rückweg geniesst sie den Blick auf den Gurten und den Ulmizer, «die Landschaft rund um das Siedlungsgebiet ist auch ein wichtiger grosser Freiraum von Köniz, der mir am Herzen liegt».

Danach deutet sie auf die Fahnen beim Teich. Diese werden voraussichtlich im Frühsommer abmontiert, dafür wird eine Sonnenuhr installiert. Ein weiteres Projekt, das Marlise Gasser gemeinsam mit der Fachstelle Kultur realisiert. «Ich habe einfach einen sehr abwechslungsreichen Job», sagt sie zum Schluss, «seit fünf Jahren bin ich dabei und jeden Tag erlebe ich Neues».

Text: Martina Summermatter

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