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Köniz fördert einheimische Tier- und Pflanzenwelt

21.04.2022 – Köniz setzt sich bereits seit langem für naturnahe und abwechslungsreiche Lebensräume ein. Im März 2022 hat der Gemeinderat nun ein eigenes Biodiversitätskonzept verabschiedet. Es zeigt auf, mit welchen Stossrichtungen und Massnahmen die Gemeinde eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt erhalten und fördern will. Das kommt auch uns Menschen zugute.  
 
Das Könizer Landschaftsbild ist geprägt von Wäldern, Wiesen, Bächen, Flüssen, einer artenreichen Flora und Fauna und vielen verschiedenen Tierarten. Das ist das Ergebnis eines bewussten Umgangs mit der heimischen Pflanzen- und Tierwelt und deren Lebensräumen – der sogenannten Biodiversität. «Intakte Ökosysteme sind die Voraussetzung für eine hohe Vielfalt an Pflanzen und Tieren, für unser Wohlergehen und für unsere Ernährung», erklärt Hansueli Pestalozzi, Vorsteher der Direktion Umwelt und Betriebe, «viele Kulturpflanzen können nur dank der Bestäubungsleistung der Insekten Früchte und Samen produzieren». Je höher die Biodiversität, desto stabiler und anpassungsfähiger sind die Ökosysteme und können auf Veränderungen der Umweltbedingungen wie den Klimawandel besser reagieren.
 
Bereits seit langem setzt sich die Gemeinde für die Förderung der Biodiversität ein, zum Beispiel mit dem Aufbau des Naturzentrums Eichholz oder mit der Naturlandschaft Köniztal. Neuere Beispiele sind die reich blühenden Blumenwiesen im Schlosspark und auf den Friedhöfen oder die Ausdolung des Buebenbachs in der Sensematt. Als natürliches Fliessgewässer bietet der Buebenbach heute einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Gleichzeitig kann das Landwirtschaftsland gegen Überschwemmung geschützt werden.  
 
In den letzten Jahrzehnten verzeichnete die Biodiversität jedoch allgemein einen deutlichen Rückgang. Gründe dafür sind unter anderem Zersiedelung, Intensivierung der Landwirtschaft, hohe Stickstoffeinträge, Pestizideinsatz, Ausbreitung von Neophyten etc. Dieser Rückgang hat direkte Auswirkungen auf unser Leben. Dem will die Gemeinde Köniz entgegenwirken und hat deshalb ein Biodiversitätskonzept erarbeitet. Es nennt die Stossrichtungen, in denen die Gemeinde aktiv werden will, und beschreibt bereits realisierte, geplante und mögliche weitere Massnahmen, um vielfältige Lebensräume zu erhalten oder neue zu schaffen.
 
Der Gemeinderat hat das Biodiversitätskonzept im März verabschiedet, am 2. Mai 2022 wird es dem Parlament zur Kenntnis vorgelegt.
Biodiversitätskonzept Gemeinde Köniz [pdf, 2.9 MB]
 

Stossrichtungen

Mit folgenden fünf Stossrichtungen will die Gemeinde Köniz die Biodiversität fördern:
  1. Erstellung und Bewirtschaftung von Grundlagen
  2. Förderung von Naturwissen und Ermöglichen von Naturerlebnissen
  3. Förderung der Biodiversität auf gemeindeeigenen Flächen
  4. Förderung der Biodiversität auf privaten Flächen
  5. Vorausschauende Planung und regulatorische Lenkungsmöglichkeiten
 
Jede Stossrichtung enthält eine Liste mit möglichen und vorgesehenen Massnahmen. Ebenso sind die Möglichkeiten zur Finanzierung aufgelistet.

Auskunftsperson
Hansueli Pestalozzi, Vorsteher Direktion Umwelt und Betriebe, 079 744 02 71